Ich weiß nicht wieso das im Moment so zum Thema wird, eine meiner Hündinnen wurde leider schon früh im Alter von 6 Monaten kastriert und nun kam auch noch von einer Besitzerin die Frage, Anlass dazu ist immer der Rat vom TA, dass man ja das Mammatumor-Risiko damit um ein vielfaches herabsetzt, über die Nachteile klärt aber niemand auf. Oder in den Hundeschulen wird den Rüdenbesitzern völlig grundlos die Kastration angeraten.
Hier mal einige Ausführungen dazu, persönliche Meinungen und auch fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse
mit der Frühkastration unterbricht man die normale Entwicklung. Man stelle sich vor man würde seine Tochter im Alter von 11 Jahren einer Total-OP unterziehen, nur um späteren Krebserkrankungen vorzubeugen, niemand käme auf die Idee.
Nachdenken kann man bei der Hündin in dem Fall, wo man aus erblicher Veranlagung heraus bei den Ahnen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für Krebs später rechnen kann, bei meiner Linie besteht da kein Anlass
meine Annabell hatte zwar im Alter von "11 Jahren" einen Mammatumor, der aber, hätte man ihn frühzeitig operativ entfernt, wahrscheinlich nicht zu Metastasen geführt hätte. Ansonsten hat keine der Vorfahren Probleme diesbezüglich gehabt, auch nicht mit unregelmäßigen Läufigkeiten und problematischen Läufigkeiten.
Unsere Hündinnen haben einen regelmäßigen 8 Monatezyklus und verhalten sich völlig unauffällig in der Zeit und geben das auch an ihre Kinder weiter
Der Briard braucht für das Erwachsenwerden ca. 3 Jahre, meine Hunde sind auf jeden Fall Spätentwickler, eine Kastration hat dann oft zu Folge, dass das überschwängliche, kindliche Verhalten, das so manchen auch Probleme macht, immer erhalten bleibt, oftmals wird es von Leuten auch gewünscht, dass die Hunde ihr Lebenlang verspielt bleiben, der BRIARD ist aber sowieso ein Hund der bis ins hohe Alter spielt.
Der ausgegliche, gestandene, erwachsenen Briard wird der kastrierte Briard somit wahrscheinlich nie, es kann sogar zu Verhaltensauffälligkeiten vielfältiger Art kommen.
Nach der Kastration kann es auch nochmals zu einem vermehrten Wachsum kommen, die Problematik des veränderten Stoffwechsels (Zunahmen) ist meist nicht das Problem.
Fast immer kommt es dazu, dass das weiche "Babyfell" erhalten bleibt und reichlich Unterwolle gebildet wird, was zu Pflegeproblemen ein ganzes Leben lang führt.
Kastraten haben es mit der Hundewelt oft auch nicht einfach, da der Gegenüber nicht einschätzen kann, ob er Hündin oder Rüden vor sich hat, dass führt oft zu Verhaltensproblemen.
Allzuoft wird auch bei den Rüden im Alter ab 7 Monaten, die in der Hundeschule sind, bei ersten "Auffälligkeiten" zur Kastration geraten, dass würde alles einfacher machen. Die Rüden stehen dann unter den ersten Einflüssen der Hormone und reagieren ganz normal auf Hündinnen oder legen sich mal mit einem anderen Rüden an, in dem Alter doch aber kein Problem, sie müssen lernen, dass sie wenn sie sich zu viel rausnehmen eben von ihrem Gegenüber entsprechend "getadelt" werden. Wenn halt dann mal das gelernte und der Gehorsam nicht 100%ig klappen, dann nicht aufgeben, in der Zeit lernt er andere Dinge, das kommt alles wieder.
Weiterhin gibt es weitreichende Verhaltensänderungen und gesundheitliche Probleme und Besonderheiten, die ich hier nicht alle aufführen kann.
Inzwischen habe ich auch ein sehr interessantes Seminar zu diesem Thema besucht und es ist erschreckend was KASTRATION eigentlich alles nach sich zieht ... ohne gesundheitliche oder wirklich dringend verhaltensauffällige Gründe, gibt es keinen Grund zu einer Kastration, auch der so in Mode kommende "Kastrationchip" ist keine Lösung, nur hat man hier wenigstens die Aussicht, das nach entsprechender Zeit der Spuk wieder vorbei ist.
Wer mehr wissen möchte kann mich anrufen, ich schicke dann gern auch den ausführlichen Bericht zu.
Also man sollte sich genau überlegen, ob man das seinem Briard antut !!!
mein Frauchen hat sich dagegen entschieden "danke"
(und da gibt es auch noch das Tierschutzgesetz, nachdem darf ein TA ohne zwingenden Anlass, keine Amputation von Gleidmaßen und Organen vornehmen)